Beziehungsprobleme - Lösungsansätze

Wir kennen sie alle die schleichenden Beziehungsprobleme. Am Anfang ist alles rosarot, wir verstehen uns mit unserem Partner und genießen die Zeit. Dann kommt irgendwann der Moment, da wird aus einer Liebesbeziehung auch eine Alltagsbeziehung und mit ihr kommen die Beziehungsprobleme. Einige dieser Probleme haben wir im letzten Beitrag angesprochen

Einige der Beziehungsprobleme

• häufiger heftiger Streit
• Langweile
• mangelnde Gespräche

Nun ist es schon ganz gut zu wissen, mit welchen Problemen wir eventuell rechnen müssen, wenn wir sie denn noch nicht selbst schon erfahren haben. Viel wichtiger ist dennoch einen Lösungsansatz zu haben, um diese Beziehungsprobleme  in den Griff zu bekommen oder noch besser abzuwenden. Probleme entstehen meist aus dem Verhalten im Miteinander oder zu einander. Das gegenseitige Verhalten ist ausschlaggebend für den Lauf einer Beziehung und die oben erwähnten Probleme resultieren meist aus irgendeinem Mißverhältnis zwischen den Partnern .

Schauen wir uns einmal an, welche Lösungsansätze es für die verschiedenen Beziehungsprobleme geben kann.

Ein großes Problem in vielen Beziehungen sind die häufigen heftigen Streits. Wie wir gesagt haben, gibt es zwei verschiedene Streitformen

konstruktiver Streit

vernichtender Streit

Lenken wir nun als erstes unser Augenmerk auf den konstruktiven Streit. Bei dieser Streitform geht es oft um Meinungsverschiedenheiten, die in Diskussionen geklärt werden. Hier geht es eher um die Lösungsfindung und weniger um das Durchsetzen einer Meinung. Doch auch hier können sich in den Diskussionen die Gemüter so erhitzen, das die Tonlage nach oben geht und dadurch auch die Lautstärke.

Was kann hier der Lösungsansatz sein, wenn ein Gespräch / eine Diskussion in "Gebrülle" ausartet und sich zu einem richtigen Streit entwickelt.

1. In einem Gespräch mit Anderen oder auch unter sich, schauen, wodurch sich der Verlauf des Gesprächs verändert hat
2. Ist es immer der selbe Partner, der lauter wird
3. Bei welchem Thema artet es aus ?

Zu 1.

Ein weitverbreitet Problem ist das Gefühl nicht gehört zu werden. Dies ist oft schon in der Kindheit begründet. Kleinkinder sind noch nicht fähig sich so zu artikulieren und ihre Bedürfnisse mitzuteilen wie Erwachsene. Suchen sie die Aufmerksamkeit der Bezugperson, rufen sie am Anfang leise " Mama" und warten auf die Reaktion. Erhalten sie nach mehrfachem " normalen" Rufen nicht die Aufmerksamkeit, um sich auf ihre Art mitteilen zu können, werden sie lauter. So laut bis ihrem Schreien nachgegeben wird und sich die Bezugsperson kümmert. Passiert dieses Szenario öfter, merkt sich das Kleinkind die Möglichkeit an Aufmerksamkeit zu gelangen. Verankert ist jetzt " Wenn du gehört werden möchtest : schrei"

Das Gefühl des nicht gehört werdens ist auch Teil unsres Erwachsenlebens. Auch hier versuchen wir erst mit leiser Stimme eine Reaktion zu bekommen oder Ernst genommen zu werden. Gelingt es nach mehrfachen Versuchen nicht, passen auch wir unsere Stimmlage an. So ist es auch wenn wir uns in einem Gespräch befinden, indem wir unseren Standpunkt vertreten wollen oder müssen. Gibt uns unser Gegenüber das Gefühl nicht zu zuhören oder unds nicht Ernst zu nehmen schrauben wir unsere Lautstärke hoch um unseren Worten Nachdruck zu verleihen.

Der Lösungsansatz: 

Eine gute Gesprächführung. Führt man ein Gespräch mit der nötigen Achtung und dem nötigen Respekt, ist es möglich auch unterschiedliche Meinungen zu vertreten. Denn wenn man seinen Partner respektiert schenkt man ihm auch die Aufmerksamkeit.

Zu 2.

Es gibt unterschiedliche Menschen und Gesprächstypen. Ist es immer wieder der gleiche Partner der " aus der Haut" fährt, ist es naheliegend, dass es seine Art ist, so mit Meinungsverschiedenheiten und Widersprüchen umzugehen. Hier liegt weniger ein Problem zu Grunde, als die Tatsache, das dieser Mensch ist wie er ist.

Der Lösungsansatz in diesem Fall

Dem Partner zu bitten, seine Gesprächsführung zu verändern und ihm erklären, das so eine Unterhaltung schwerfällt. Das Fragen nach dem Grund seines Verhaltens , hat schon oft Wunder bewirkt. Da es vielen nicht einmal auffällt, wie sie sich verhalten.

Schauen wir uns nun den vernichtenden Streit genauer an. In Gegensatz zum konstruktiven Streit, geht es beim vernichtenden Streit eher um das Durchsetzen einer Meinung. Der Partner will Macht ausüben und mit allen Mitteln sein Gegenüber an einer anderen Meinung hindern, bzw. akzeptiert nichts anderes als seine Sichtweise. Hat man solch einen Partner an seiner Seite, ist jeder Streit von seelischen Verletzungen begleitet, weil hier das Wort als Messer genutzt wird. Es dient der Demütung und der Verletzung.

Lösungsansatz

Auch hier hat der Partner sicher seine Gründe für sein Verhalten, nur helfen bei diesem Verhalten keine einfachen Gespräche über dieses Problem. Hier ist eine Gesprächstherapie zwingend nötig, um eine Verhaltensveränderung herbei zu führen.

Das Beziehnugsproblem Langeweile

Am Anfang ist die Neugierde und der Entdeckungsspaß riesig. Nichts von und über den Partner kennt man. Langeweile... was ist das ?

So beginnt die Reise einer Partnerschaft, aufregend, interessant und wahnsinnig gefühlvoll auf jedem Gebiet. Dann kommt der Alltag, die Routine, die Gewohnheit. Es fällt schwer noch neues beim und mit dem Partner zu entdecken. Es gibt kaum etwas was man mit ihm noch nicht erlebt oder unternommen hat. Die Langeweile nimmt Einzug und raubt den letzten Funken von Kribbeln im Bauch. Was kann man tun ?

Lösungsansatz

Als erstes richten wir den Blick darauf, was am Anfang einer Beziehung steht:  Verliebtsein

Was genau heißt verliebt sein?  Es handelt sich schlicht um eine chemische Reaktion, die Hormone freisetzt, sie dienen dem Kennenlernen und beflügelt uns in jeder Hinsicht. Alles scheint sich im Glück zu verlieren und dieser Mensch der das in uns hervorruft ist etwas ganz besonderes für uns.

Nach dem Verleibtsein folgt irgendwann, wenn die Person passt, das Gefühl der Liebe und des Vertrauens. Man kann sich eine lange Zeit an der Seite des Partners vorstellen. Bis hierhin ist die Arbeit der Hormone noch in vollem Gange und sie lenken uns vom "Alltagsgeschäft" ab. Dann eines Tages, ganz langsam schwinden die Hormone und jetzt sind wir gefordert.

Lassen wir diese Hormaon, die uns solch schönen Gefühle verpasst haben ziehen, oder sorgen wir dafür das sie bleiben? Klar nun kommt die Frage: Wie soll das gehen?

In einem normalen Alltag einer Beziehung, geht man arbeiten, bekommt Kinder und sagt sich ständig, ich habe für nichts anderes mehr Zeit. Wenn wir uns dann aber mal genau und ich meine ganz genau ansehen, womit wir neben der Arbeiz und den Kindern unsere Zeit verbringen, werden die meisten unter uns sicher nicht abstreiten können, das man die Prioritäten falsch setzt. Ein Beispiel : Fernsehen   Anstatt seine Freizeit hiermit zu verbringen, könnte man doch auch mit dem Partner spazieren gehen, ein Essen zusammen machen oder nur nebeneinanderliegen und sich an früher erinnern.

Eine Oase ist das Zauberwort. Eine Oase die zu einem anderen Leben wird. In das wir gemeinsam vom Alltag abtauchen können. Hier gibt es den Alltag nicht, hiersind wir nicht nur Eltern, Schlosser oder sonst etwas, hier sind wir MANN und FRAU.

Denn es gibt immer etwas neues zu entdecken, gemeinsam. Auch der Partner bietet neues, wenn man genau hinsieht, ist auch er nicht mehr wie am Anfang. Jeder macht eine Entwicklung durch, verändert sich und bleibt dadurch interessant.

Langeweile zieht nur ein, wenn wir es zu lassen.

Beziehungsprobleme Mangelnde Gespräche

Dieses Problem zieht sich leider durch jede Beziehung der Menschen. Auch hier ist oft der Ursprung in der Kindheit zu suchen. Gespräche zu führen ist ein Grundstein des Menschen und muss  als Kind als das wahr genommen werden.

Lernen Kinder von Ihren Eltern nicht, das Konflikte durch Gespräche geklärt werden können, bleibt dies meist ein Defizit im Leben.Schon Kindern sollte vermittelt werden, dass sie jederzeit einen Ansprechpartner haben, der zu hört und der die Meinung ernst nimmt. Hat man als Kind dieses nicht vermittelt bekommen, dadurch nicht festgestellt, dass Reden eine Hilfe bei Problemen ist, wird es im Erwachsenenalter schwer es noch zu lernen.

Viele Probleme in einer Partnerschaft kommen durch mangelnde Gespräche, durch die Unfähigkeit sich mitzuteilen oder über Gefühle zu sprechen.

Lösungsansatz

Auch wenn es nicht ganz einfach ist, zu erlernen was schon in der Kindheit hätte erlernt werden müssen, heißt es nicht, dass man es später nicht mehr lernen kann. Gerade Männer haben im Laufe ihres Lebens desöfteren vermittelt bekommen, dass man über Gefühle nicht spricht, sie nicht zeigt und "stark" sein muss. Ein vertaler Fehler, da dadurch den Männern die Möglichkeit genommen wird, sich nach außen zu begeben und festzustellen, das Frauen Männer schätzen, die sich zeigen und mit denen sie sich auf ihrer Gefühlebene bewegen können. Gespräche sind der beste Weg Konflikte zu lösen, Spannungen abzubauen und eine Gemeinsamkeit herzustellen. Paare die es nicht schaffen eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, fühlen sich oft in ihrer Beziehung allein, unverstanden und nicht gesehen. Alles Punkte die zu weiteren Beziehungsproblemen führen.

Hier ist sicher der Ansatz diese Sprache aus der Verliebtheit mit in die späteren Phasen der Beziehung zu nehmen. Denn am Anfang konnte man sich unterhalten, konnte sich mitteilen.

Findet man nicht allein zu einer Sprache, können Gesprächstherapien und Freunde ein guter Anfang sein. Oft ist das Problem, dass sich Partner gegenseitig nicht trauen sichzu öffnen und zu zeigen, was in ihnen vorgeht. Doch leider kann man nur feststellen, wie der Partner wirklich reagiert, wenn man mit ihm spricht.

Aus meinem Leben weiß ich, das auch ein Brief eine gute Möglichkeit ist, sich mitzuteilen und so herauszufinden, wie der Partner reagiert. Meist ergeben sich dadurch auch Gespräche, die vielleicht ohne den Anstubser nicht statt gefunden hätten